Der Documenta Report

documenta77

Wie schon berichtet, habe ich letzten Samstag zum ersten Mal eine Documenta besucht. Ich bin nicht so der Kenner zeitgenössischer Kunst, kann mich aber gut damit auseinandersetzen. Dementsprechend fand ich es im Großen und Ganzen auch interessant. Nur war es unglaublich voll und dementsprechend laut! Man musste sich an vielen Stellen regelrecht durch Menschenmassen drücken und über mehrere Köpfe hinweg schauen. Und wenn dann noch der dicke Mann mit Hakennase und Hornbrille unbedingt den Pinselduktus studieren wollte, war alles vorbei. So haben wir auch “nur” die Documentahalle, den Aue-Pavillon und das Fridericanum geschafft. Die Frau war jetzt nicht so begeistert wie ich – hat aber tapfer durchgehalten.
Hier nun die ganz persönlichen Beetlebum-Highlights: der computergesteuerte Surroundsound Gitarrenroboter “Black Chords Plays Lyrics” von Saâdane Afif, “the radio” von Iñigo Manglano-Ovalle, die Installation von Iole de Freitas und “electric dress” von Tanaka Atsuo.
documenta77 2Kassel selbst war jetzt nicht so schön, um nicht zu sagen hässlich. Aaaaber ich habe etwas unheimlich tolles gefunden. ZIMTWUPPIs ! Wieso gibts diese kleinen 3eckigen Brötchen mit Zimtbuffen nicht auch hier? Ich glaube, ich hätte mir noch so ungefähr 20 Stück für die nächsten Tage kaufen sollen… Über Rezepte wäre ich dankbar, Danke!

31 comments

  1. “ch bin nicht so der Kenner zeitgenössischer Kunst, kann mich aber gut damit auseinandersetzen.”

    Das erinnert mich an Hanns-Dieter Hüsch: “Der Niederrheiner an sich weiß nichts, kann aber alles erklären.”

  2. @Stefko: Über der Gitarre ist eine runde Scheibe angebracht, an der unten ein Plektrum hängt. Die dreht sich in unterschiedlicher Geschwindigkeit und streift so das Plektrum über die Seiten.

  3. Zimtwuppis habe ich bei Kamps schon als Zivi anno ’90 in Düsseldorf gerne gefuttert – preiswert, üppig, lecker. Wusste nicht, dass es die noch gibt. Hier in Bayern bekommt man die leider nicht.

    Documenta kann ich nicht. Oktoberfest für Kunstversteher.

  4. Ok Kassel ist nicht sooo schön das stimmt schon.

    Ich wohne 50km weiter südlich und Kassel ist die Stadt wo man hinfährt um groß einzukaufen (Ja ich bin ein Landei).

    Ich hoffe für dich du warst bei Baguettski und hast da was gegessen, wenn nicht: Fahr zurück und hole das nach :D

  5. “ZIMTWUPPIs! kleine 3eckigen Brötchen mit Zimtbuffen”
    hast du schon mal darüber nachgedacht ein “jojo erklärt uns die welt” buch zu schreiben/zeichnen? so schön habe ich die kleinen dinger noch nie irgendwo beschrieben bekommen.
    und ja: kassel IST hässlich…

    nicht 100%, aber dicht am original:

    Zutaten:
    500g Mehl
    ein Würfel Hefe
    100g Butter
    75g Zucker
    1 Prise Salz
    250ml Milch

    (zusätzlich zum Bepinseln ein Eigelb
    Butter
    Zimt

    – Butter, Milch und Zucker in den Mixtopf geben- 3 Minuten, 37 °C Stufe 3
    – Hefewürfel hinein krümeln
    – Mehl zugeben, eine Prise Salz über das Mehl geben
    – 2 Minuten Brotstufe kneten

    – 30 Minuten im Mixtopf gehen lassen
    ein Geschirrtuch zum Abdecken darüber legen

    – nochmal 30 Sekunden Brotstufe kneten

    -Herd auf 200 °C vorheizen

    – in der Zwischenzeit aus dem Teig Brötchen, Brezeln etc formen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben
    – ein Eigelb mit etwas Milch verrühren und die Brötchen mit der Milch-Eigelb-Mischung bepinseln

    – dann etwas Milch in ein kleines Gefäß (Eierbecher oder so) geben,
    in jedes Brötchen ein ein kleines Stück Butter und Zimt- Zucker (tief) in die Mitte des Brötchens drücken (verläuft beim Backen)

    – mit Hagelzucker bestreuen (wenn man mag)

    – 20-30 Minuten bei 200-210°C backen

  6. Nach 2,5 Jahren in Kassel kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass das eine wirklich häßliche und doofe Stadt ist, die sich durch eine großartige Erfindung auszeichnet: Die Parkscheibe.

  7. und Kassel ist doch schön, nur eben nicht die Innenstadt, die der typische documenta-Tourist zu sehen bekommt.

    Besser als am Niederrhein alle mal.

  8. Wuppis sind eine tolle Erfindung. Früher (als ich in Wuppertal wohnte) hielt ich sie für eine lokale Spezialität (des Namens wegen), musste aber später feststellen, dass sie eine Erfindung der Firma Kamps waren.
    Mein Favorit ist der Wuppi mit Schoko-“Buffen”, eine Zeitlang gab es auch Erdbeerwuppis, die waren aber etwas eklig.

  9. Stimmt, die Innenstadt von Kassel ist sehr häßlich. Aber es gibt auch schöne Ecken: Die Aussicht am Herkules ist schön, die Orangerie ist ganz okay, und irgeneinen Park gabs da auch noch.

    Ansonsten kann ich nur Hann. Münden empfehlen, etwa 15 Autominuten von Kassel weg, sehr schöne Innenstadt und sehr hübsch gelegen, außerdem entsteht da die Weser. Lohnt sich immer.

    Übrigens finde ich Wuppis eher geht-so, vor allem wenn man sie das erste Mal bestellt und sich dabei selber zuhört, das klingt dann doch etwas albern. :-)

  10. Glücklicherweise gibt eshier in Jena keine “Zimtwuppis”. – Das bedeutet nämlich, dass diese gleichgeschalteten uniformen “Kamps”-Backshops hier noch nicht den Bäckerei- Markt infizieren konnten. Nur der “Ditsch” hat es bis nach Jena geschafft..

  11. @tob&bernie: Stadtarchitektonisch gesehen, mit einen Blick auf Leipzig, Dresden, Erfurt, Jena im Vergleich zu Köln, Kassel, den Ruhrpott usw könnte man den Solidaritätszuschlag schon lange abschaffen. Und das sag ich als Ossi :)
    @wiemi: In Jena gehören die meisten Bäckereien auch irgendeiner Kette an. Nur heissen diese hier nicht “Kamps”. Ich will Zimtwuppis!

  12. @Jojo: Ja, aber dann komm mal nach Cottbus, und sieh sie Dir an, die Pracht! ;)

    Mein Jenabäcker #1: Der beim tegut in der Goethe-Galerie. Urkruste, Urkruste, Urkruste! (Gitarrenriff)

  13. doch schon ein ganzer kommentar zum kern des ganzen – der documenta! wahnsinn! da siehst du mal, wie zimtwuppis und hässliche städte die leute von der wahren kunst ablenken. ich war bei einer früheren documenta, aber entweder fehlt frauen da wirklich ein hormon fürs verständnis, oder es ist einfach nicht nachvollziehbar, wieso jemand kiloweise kaffee in einem raum verteilt. war nicht so mein fall…

  14. irgendwie passt sie ja zu Kassel, die Documenta! Irgendwie hat man da das Gefühl, dass jemand versucht, alle Vorurteile über moderne Kunst zu bestätigen. Ich hab mir dann irgendwann in Wilhelmshöhe die Sammlung alter Meister gegeben, das war richtig angenehm! Der Rest war, abgesehen von wenigen Ausnahmen (wie den Gitarren) eher banal, zusammengestopselt und noch nicht mal provokativ! Schade! Wenigstens bin ich nicht der Einzige, der das irgendwie zuwenig fand!

  15. Nja soooooo hässlich ist Kassel auch nicht. Es gibt auch (zugegebenermaßen wenige) schöne Ecken. Dafür sind die Leute dort verdammt nett ;-) Das macht die Stadt wiederum so richtig schön. Finde ich….

    Ach ja, die Documenta…. *seufz*, ich war da, hatte aber nicht die Gelegenheit mir das mal anzuguggen. Erst verirrten wir uns durch die tolle Verkehrsstruktur (ja DA hat die Stadt einen extremen Nachteil) und dann fing auch schon die Messe an, wegen der wir eigentlich da waren. Hab aber leider viele gehört, die etwas enttäuscht waren… hmm.

  16. Melde mich ebenfalls aus dem Kasseler Umland und war während der Documenta entsprechend oft da – zum guten Schluss haben wir letztes und vorletztes WE nur noch die Schlangen vor dem Fredericianum aus der Ferne bewundert – wenn es sich beim nächsten Mal einrichten lässt: Früh (vielleicht während der ersten 50 Tage) hinzufahren, ist ganz klar eine gute Idee. Kein Schlangestehen, viel weniger Gedränge. Selbst am ersten Documenta WE war die Lage deutlich entspannter als die, die ich dieses WE beobachten durfte. Auf der Wilhelmshöhe (die uns übrigens auch einen kompletten Tag kostete, hast Du meiner Meinung nach nicht viel verpasst, was moderne Kunst angeht – die Reispflanzen sind schon lange verkümmert, im Schloss selbst gibt es gerade mal eine handvoll Objekte zwischen den alten Meistern und die Fotowände den Hang rauf waren echt buäh. Das wichtigste (und beste!) hast DU gesehen!

  17. Das waren ja ziemlich genau auch meine Lieblingswerke. :-) Statt des Aue-Pavillons mit seinem Baumarkt-Charme und seiner – bis auf wenige Ausnahmen wie die Gitarren – langweiligen und belanglosen Kunst hättest Du lieber die Neue Galerie besuchen sollen. Da gab es deutlich spannendere Sachen zu sehen.

  18. ich kenn diese zimtwuppies jetzt nicht, aber zimtröllchen von IKEA sind nur zu empfehlen ;)

    Das Kassel hässlich ist, kann ich nur bestätigen. ich komm da aus der nähe und könnte jedes mal kotzen, wenn wir durchfahren… das einzige was ein wenig ansehnlich ist, ist die innenstadt und die osterglocken die überall im frühjahr sind. aber ich bin erfreut das ein auswertiger auch die hässlichkeit bemerkt hat, denn als ich letztens mit aussässigen dort war meinten sie nur begeistert: ooooh, wie schön ist das denn hier? Da hab cih mich auch nur gefragt, wie man das so sehen kann^^

  19. igitt.. also erst Mal.. diese Zimtdinger gehen gar nicht.. überhaupt gar nicht !!! bäh….

    Kassel ist nicht hässlich..

    die Kasseler Innenstadt schon, aber bitte nicht auf ganz Kassel reduzieren..da gibt es noch die Karlsaue, den Bergpark, Wilhelmshöhe, den Vorderen Westen, das Auefeld und und und..

    *lokalpatriotismusaus*

    und noch was… sehr geehrter Herr Beetlebum, ich wär an dem Samstag sogar zu hause gewesen… tze… !!!

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