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Johannes Kretzchmar
“Selbstbildnis”(2005)
Acrylfarben auf Leinwand
80x40cm

Bei diesen Bild handelt es sich laut Aussage des Künstlers um ein Selbstbildniss desselbigen, welches er zum Geburtstag seiner Freundin anfertigte. Auf deren hin Wunsch handelt es sich hierbei um eine Hommage an Joan Miro. Abgebildet sind abstrahierte Symbole und Figuren, welche den Künstler im Kreis der ihm wichtigen Dinge darstellen. Der Versuch sich an Miros Stil zu halten ist in der Art zu abstrahieren erkennbar, dennoch gibt es Elemente welche auf comichafte oder gegenständliche Einflüsse schliessen lassen und somit ganz klar dem Künstler selbst zuzuschreiben sind.


Anhand von Skizzen weiss man, dass dieses Werk anhand von Miro Werken sehr lange geplant war, was zu Verzögerungen in der
Fertigstellung geführt hat. Diesen Zeitdruck, welcher auf den wahrscheinlich auf den drohenden Ärger der Freundin zurückzuführen ist, zeigt sich auch in den Fingerabdrücken welche durch noch feuchte Acrylfarbe entstanden sind und dem Umstand, dass dieses Werk letztendlich mit dem Föhn getrocknet werden musste um rechtzeitig fertig zu werden.

Die Farbe wurde hier flach auf grundierte Leinwand aufgetragen. Der Hintergrund besteht aus einen gelb-braun verwischten Farbton, wobei eine dunklere Färbung auf dem unteren Teil des Bildes eine Art des Horizonts bzw Bodens suggestiert. Die Objekte an sich sind alle sauber und klar schwarz umrandet. Einige sind dabei farbig ausgefüllt. Die Farben innerhalb der Objekte wurde hierbei direkt aus der Tube genommen, also ungemischt. Diese, an Miro erinnernde, Art des Farbauftrags bringt zwar flache jedoch
leuchtende Flächen hervor, welche das Auge nochmal besonders auf die Objekte als Ganzes lenken. Anzumerken ist, dass nur das Herz in der zentralen Stellung des Bildes durch Abdunklung des Rottons plastisch angedeutet ist.
Wie schon angedeutet stehen die Figuren des Bildes zusammengefasst f�r Objekte,
welche in dem Leben des K�nstlers eine besondere Rolle spielen. Diese sind klar
von einander abgetrennt dargestellt. Dabei lassen sich je 2 zusammenh�ngende
Objekte zusammen fassen, wie ich sp�ter ausf�hrlich beschreiben werde. Dabei anzumerken
ist noch, dass nahezu alle Elemente durch eine waagerechte Verbindung direkt mit
dem Symbol welches f�r den K�nstler selbst steht verbunden sind. Somit wird eine k�rperliche
N�he hergestellt, was zur Folge hat, dass kein Element in der N�he (und somit Wichtigkeit) benachteiligt ist.

Das zentrale
Element ist das Herz. Um dieses herum, ordnen sich die anderen Objekte an. Dieses
Herz steht, wie sich unschwer durch dem daran angeh�ngten Schriftzug “amour”
[franz. “Liebe”] f�r die Freundin des K�nstlers, f�r welche das Werk bestimmt war.
Dieses Herz hat einige Besonderheiten. Nicht nur das es das einzigste Element des Bildes
ist welches �ber eine (f�r Miro, und auch dieses Bild) untypische Art von Plastizit�t
besitzt, auch ist es extra mit einem typographischen Element attribuiert. Dieser
Schriftzug ist es, der kein Zweifel an dem Zweck und dem zugrundeliegenden des Symbols
l�sst und somit seine Wichtigkeit unterstreicht. Die Plasitit�t kommt bei dem Loch
besonders zur Geltung. Eben durch diese entsteht der Eindruck, dass das Herz nicht
�ber einen k�rperliche Verbindung mit dem K�nstler verbunden ist, ihm aber dennoch
sehr nahe steht. Durch diese Hervorhebung weist der K�nstler stark auf das geistige
Zugrundeliegen dieses Symbols hin.


Links von dem Herz hat sich der K�nstler selbst abgebildet. In keinem anderen
Symbol wird der comichafte Einfluss des K�nstlers ersichtlich. Wie in all seinen
Comics hat er typische k�rperliche Merkmale direkt in das Symbolhafte �bertragen.
Die Haarlocke, Brille, der Bart, der Bauch und die gro�en F�sse sind Elemente die, so glaubt er,
ihn auch im wirklichen Leben k�rperlich besonders auszeichnen. S�mtliche Elemente wurden
nochmals farblich in der spezifischen Farbe hervorgehoben. Besonders auffallend hier ist
die Spirale auf den Bauch. Der K�nstler selbst meint hier nochmal besonders das
K�rperliche betonen zu m�ssen und unterstreicht somit seine Meinung als Materialist.
Rechts und links verl�sst je eine horizontale Linie den K�rper, welche sich wohl als
eine Art von K�rperverl�ngerung �ber das ganze Bild deuten lassen. Das abstrakte Symbol
bei der Spinne l�sst dabei auf eine Hand schliessen womit die horizontale Linie als
ganzes Arme darstellen k�nnte. Diese horizontale Linie ist es auch die dem Bild nochmal
besonders das Gef�hl einer 2Teilung nach oben und unten geben, wobei sich diese
Teilung in der Aufteilung der Objekte nicht nachvollziehen l�sst.


Ganz links auf dem Bild hat der K�nstler seine Beziehung zur Musik dargestellt.
Das dabei dargestellte Symbol f�r die Gitarre wurde dabei zum Teil von Miro �bernommen,
zum anderen selbst weiterentwickelt und ist auch schon in anderen Zeichnungen des K�nstlers vorhanden.
So erweiterte er die Gitarre um ein Symbol aus der Elektronik, dem Lautsprecher. Diese
2 Symbole lassen darauf schliessen das der K�nstler hier seine E-Gitarre darstellt. Indiz daf�r
ist ebenfalls die gr�ne Farbe mit welchem das Symbol Gitarre ausgef�llt ist. Die erste E-Gitarre
des K�nstlers war aufgrund eines Zufalls beim Kauf dieser, gr�n. �ber der Gitarre hat der K�nstler
2 Noten auf Notenlinien mit Notenschl�ssel angedeutet. Dies wurde schon von Miro verwendet. Der
K�nstler hier will damit wohl seine Beziehung zur Musik selbst verdeutlichen. So ist es ihm nicht
nur wichtig selbst Musik zu machen, sondern auch Musik zu h�ren.


�ber dem Herzen hat der K�nstler den Hasen der Freundin “Norbert” angedeutet. Gleich dem
eigentlichem Selbstbildnis des K�nstlers kommen hier insbesonders die comichaften Einfl�sse zum Vorschein.
Der Hase ist als 2 farbiges Oval abstrahiert wobei durch halbe Schwarzf�rbung auf seine Rasse als
Holl�nder Zwergkaninchen hinweist. Die Anordnung �ber dem scheinbaren Horizont verleiht dem Symbol
des Hasen eine besondere Vitalit�t, was wohl auf den Charackter des Hasen ansich schlie�en l�sst.
Auch sollen wohl durch die kleinen schwarzen Striche die st�ndig ausfallenden Haare des Hasen verdeutlicht
werden, welche die Freundin des K�nstlers (zu dessen �rger) so gerne dem Hasen selbst herausgezupft hat.
Dem Symbol des Hasen zugeh�rig ist hier das Symbol der M�hre die sich fast rechts unten windet. Diese
wurde der Naturgetreu orange ausgemalt, und ist wohl anscheinend wegen der Komposition weiter von dem
Hasen selbst entfernt. Dies sind einige Punkte wo sich die oben angesprochene Zeitnot beim Fertigstellen
des Werkes zeigt, hat doch der K�nstler stets immer wieder selbst bem�ngelt wie unausgereift doch
letztendlich die Komposition dieses Werkes an einigen Stellen geworden ist.


Rechts von dem Herzen und dem Hasen reckt sich das Symbol eines schwarzen Pinsels quer �ber das Bild.
Dieses Symbol steht wohl f�r das Hobby des Malens und Zeichnens des K�nstlers, �hnlich wie die Gitarre f�r
die Musik. Besonders hierbei ist , dass das Symbol in mehreren Farben ausgemalt wurde. Diese Farbenfroheit
l�sst wohl darauf schliessen das der K�nstler Malen ansich , besonders gemalt dargestellt wissen wollte.
Um das (die Kunst betreffend) freie und unkonforme Denken des K�nstlers zu unterstreichen malt er freie Kleckse
neben den Pinsel , welche er durch comichafte Lichtpunkte leicht plastisch hervorhebt.


Als letztes m�chte ich hier auf das Symbol ganz rechts eingehen. In der Hand h�lt er das 2te Tier auf diesem
Bild. Hierbei handelt es sich um ein Symbol f�r die Spinne des K�nstlers, “Mr. Nietzsche”. Auffallend ist,
das dieses Symbol in Vergleich zu den anderen besonders abstrahiert wirkt. Dennoch hat der K�nstler dieses
Symbol, immer f�r seine Spinne, schon �fters auf anderen Werken benutzt. Neu hierbei ist, das er Fliegen,
welche wohl analog zu der M�hre f�r den Hasen, das Futter f�r die Spinne darstellen sollen. Dieses Symbol
der Fliege wurde schon von Miro benutzt, offensichtlich aber in einem anderen Kontext.


Der K�nstler �usserte oft
seinen Unmut �ber diese rechte Seite des Bildes, da er glaubt das die Kompsosition speziell in diesem Teil
nicht gelungen ist. Auch bem�ngelt er es , dass er nicht seine Neigung zur Informatik und speziellen
philosophischen Themen genauer darstellen zu konnte.

Rechtschreibfehler d�rfen behalten werden !

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